Handlungsorientierter Unterricht als Kernaufgabe

Handlungsorientierter Unterricht ist kein Extra, sondern Kern guter Grundschulpraxis. Er verbindet Sprache, Denken und Tun – ganz im Sinne der Reformpädagogik: Lernen wird bedeutsam, wenn Kinder Abläufe kennenlernen, verstehen und nachvollziehen. Zugleich bereitet er auf das Leben vor: Wer fein schneidet, hygienisch arbeitet, sicher sägt, aufräumt und gemeinsam genießt, lernt nicht nur für die Schule, sondern für den Alltag. Gerade im Rahmen der Inklusion ist dieses Lernen am gemeinsamen Gegenstand besonders wertvoll – weil alle Kinder aktiv teilnehmen können und Zutrauen in ihre Fähigkeiten gewinnen. Es ist zugleich herausfordernd: Es braucht klare Strukturen, Zeit, verlässliche Routinen und wache Augen für Sicherheit.

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Von Reformpädagogik zu Regelbruch – meine Perspektive als Schulleiterin

Als ich vor rund dreißig Jahren studierte, standen die Reformpädagoginnen und -pädagogen im Mittelpunkt unserer Ausbildung. Wir beschäftigten uns mit ganzheitlichem Lernen, mit dem fächerübergreifenden Denken und mit offenen Lernformen wie Projektarbeit, Lerntheke oder Stationslernen. Wichtig war uns immer, dass Lernen einen Bezug zur Lebenswirklichkeit der Kinder hat – dass Schule ein Ort ist, an dem sich jedes Kind mit Kopf, Herz und Hand entfalten kann.

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Informatische Bildung in der Grundschule – Algorithmen, Internet und Pixelkunst

Digitale Bildung ist kein Luxus, sondern Grundvoraussetzung für die Welt, in der unsere Kinder groß werden. Gerade in der Grundschule können wir wichtige Weichen stellen: Wenn Kinder spielerisch hinter die Fassade der Technik schauen, verstehen sie, dass Computer, Internet und Roboter keine „Zauberkisten“ sind – sondern nach klaren Regeln funktionieren.

Und das Beste: Viele dieser Zugänge sind so einfach, dass sie mit Alltagsmaterialien umgesetzt werden können. Ich möchte euch heute ein paar Praxisideen vorstellen, die ich im Workshop „Informatische Bildung in der Grundschule – Algorithmen, Internet und Pixelkunst“ erprobt habe.


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Schule anders denken – Digitalität als Chance für Lernen und Demokratie

Ich sehe in der Digitalität keine Gefahr, sondern eine große Chance, Schule anders zu denken. Für mich ist sie nicht bloß ein technisches Hilfsmittel, sondern ein Motor, um Bildung kindgerechter, demokratischer und zukunftsfähiger zu gestalten.

Besonders in der Grundschule ist das von zentraler Bedeutung. Kinder sollen nicht passive Konsument:innen sein, sondern lernen, selbst zu gestalten. Digitale Lernumgebungen fördern selbstreguliertes Lernen: Kinder setzen sich eigene Ziele, reflektieren ihre Strategien und übernehmen Verantwortung für ihren Lernweg. Diese Erfahrung stärkt Selbstwirksamkeit, Motivation und die Fähigkeit, komplexe Herausforderungen aktiv anzugehen.

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Gescheitert?!



Ich hatte das Thema Dinosaurier für die Unterrichtseinheit im Fach Kunst gewählt, um dem Wunsch der Kinder nachzukommen. Seit Wochen kam immer wieder die Bitte: „Frau Kruse, können wir nicht mal was mit Dinos machen?“

Die „Dinomania“ hatte bereits im letzten Schuljahr begonnen und war nun so weit fortgeschritten, dass alle bekannten Dinoarten grafisch und malerisch auf Papier festgehalten worden waren.

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